28
Feb
2006

Schafes Käse

Ein Anwalt ergibt den nächsten, und so hatte ich gestern erneut ein paar Stunden Zeit, diese Spezies zu genießen. Ein Schulkollege hat sich vor einem Jahr (paradoxerweise) auf dem Spezialgebiet Mergers & Acquisitions selbstständig gemacht. Wann immer wir uns bei viel gutem Wein treffen, ist der Andere ein beliebtes Diskursthema. Denn die beiden verbindet außer dem Beruf auch das Musikstudium, die gemeinsame Konzipientenzeit, die Freude an Kammermusik sowie eine fallweise Gravitationsbewegung in Richtung einzelner meiner Körperteile.

Vom Gestrigen erfuhr ich diese Geschichte: Der Andere war einst in weiblicher Begleitung auf Wiens Hausbergen unterwegs. Sie kamen an eine Hütte von Pfefferkuchen fein und wollten sich mit Molkereiprodukten laben. Da machte sie den Fehler, Schafskäse zu bestellen. Das "s" in der Wortmitte beleidigte sein Ohr derart, dass er an Ort und Stelle den Kontakt zu ihr abbrach.

Überraschen konnte mich diese Story nicht, denn auch mir ist einmal bei einem Telefonat mit ihm dieses Unwort herausgerutscht, wie ich mich erinnere. Er verbesserte mich damals umgehend: "Schafkäse! Ohne S! Oder sagst du etwa auch Kuhskäse?"

Kusskäse?, grinste der Gestrige verschwommen, und ließ Worten Taten folgen.

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