8
Mrz
2006

Alchi-Mist

Dazu fällt mir eine Geschichte ein.
Sie trug sich in einer kalten Novembernacht B.B. (before blog) zu. Ein Gentleman hatte mich nach einer Party zu meinem Auto begleitet und sich noch kurz auf den Beifahrersitz gesetzt, obwohl mangels Standheizung bzw. Verliebtheit keine Hoffnung auf Körpererwärmung bestand. Das Gespräch war (trotzdem? deshalb?) angeregt und anregend. Schließlich kritzelte er etwas auf die Party-Einladung und klemmte sie mir "für später" hinter die Blendschutz-Klappe. Beim Aussteigen gab er mir den Auftrag, Seite 99 in Paolo Coelhos Alchimisten zu lesen, dann würde ich verstehen, worauf er im Leben wartet.

Wer jetzt nicht nachschauen gehen will oder dieses Buch noch nicht 7x geschenkt bekommen hat, dem sei mit dem Hinweis geholfen, dass es dort um die schicksalhafte Begegnung von Mann und Frau, im konkreten Fall an einem Brunnen, geht: "(...) Und wenn diese Menschen einander begegnen und ihre Augen sich finden, dann (...) gibt es nur noch (...) diese absolute Gewissheit, dass alle Dinge unter der Sonne von der gleichen Hand aufgezeichnet wurden, von der Hand, (...) die eine Zwillingsseele für jeden Menschen vorgesehen hat (...)."

Daheim las ich, was auf der Einladung stand: "Es war wunderschön, Love in Paris an Dir zu bewundern, Dein helles Lachen zu spüren und in Deine Locken einzutauchen."

Das fand ich viel schöner.

Katie on my iPod

First of all must go your scent upon my pillow
And then I'll say goodbye to your whispers in my dreams
And then our lips will part in my mind and in my heart
'cause your kiss went deeper than my skin.

First of all must fly my dreams of you and I
There's no point of holding on to those
And then our ties will break for your and my own sake
Just remember this is what you chose.

I'll shed like skin our memories of lazy days
And fade away the shadow of your face.

Piece by piece is how I'll let go of you
Kiss by kiss will leave my mind one at a time
One at a time.

Tag, Frauen!

Frauenthemen liegen heute in der Luft. Einmal im Jahr kann man in den Medien die Bilanzen lesen, im doppelten Wortsinn rohe Zahlen wie: 70 Prozent der Armen der Welt sind Frauen, zwei Drittel der Arbeit auf der Welt werden von Frauen (meist unbezahlt) verrichtet, alle 15 Sekunden wird eine Frau Opfer von Gewalt, usw, usw. Und natürlich sind Politik und Gesellschaft schuld an der Misere. Reden wir doch kurz darüber und wechseln wir dann das Thema: Nächste Woche schon stehen Weltstaudammtag (14.3.) und Tag des Konsumenten (15.3.) auf dem Kalender...

Heute improvisiert in irgendeiner Wellblechhütte eine mehrfache Mutter eine Mahlzeit für die Großfamilie. Heute wird irgendwo eine Frau mißhandelt und traut sich nicht, zu gehen, weil sie kein eigenes Geld hat. Eine Frau fürchtet sich vor Zwangsheirat, eine andere vor der geplanten Beschneidung ihrer jüngsten Tochter. Sie alle haben keine Ahnung vom Weltfrauentag.

Aber sie sind es, denen wir unsere Stimmen leihen müssen. Bei allen - berechtigten! - Forderungen, die in unseren Breiten noch offen sind, sollten wir nicht vergessen, dass unsere körperliche Integrität rechtlich geschützt, wirtschaftliche Unabhängigkeit zumindest theoretisch möglich, und Gleichberechtigung sehr wohl das Papier wert ist, auf dem sie steht.

Also: Nicht raunzen, sondern helfen. Ich übernehme heute eine Patenschaft in Afrika.

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