3
Jun
2006

Muss man alles teilen?

Kürzlich wurde mir folgender Ausschnitt aus einem Männergespräch über Beziehungen zugetragen:
Da sagte einer über eine Frau, die dem abendländischen Irrglauben an Exklusivität anhängt, sie hänge dem abendländischen Irrglauben an Exklusivität an.

Nun kenne ich diese Frau und unterstelle, dass sie eventuell sogar geschmeichelt wäre, in einem Männergespräch ohne Referenz auf ihre Oberweite vorzukommen. Wären da nicht die drei Buchstaben "irr".

Besagte Frau hat nämlich bezüglich Exklusivität schon interessante Erfahrungen gemacht. Einmal täuschte ein Mann (trotz Navigationssystem) heftiges Verirren auf Gebirgsstraßen vor, nur weil sie ihn gebeten hatte, sie zu einem bestimmten Zeitpunkt bei einem anderen Mann abzuliefern. Einmal wurde sie des power datings bezichtigt, als sie in Anwesenheit eines Mannes mit einem anderen telefonisch einen Mittagstermin vereinbarte. Einmal übertrumpften sich zwei Männer gegenseitig mit der Versorgung ihres fiebernden Kindes im Wartebereich der Notaufnahme.

Besagte Frau hat aus Erfahrung gelernt. Sie akzeptiert, dass die Exklusivbeziehung für die Männchen ihrer Gattung etwas Wichtiges ist. Sie lächelt, wenn sie unverschuldet Opfer subtilen Markierens und Revier-Absteckens wird (und imprägniert ihre Hausecken gegen Nässe).
Sie hat einen Mann, der sich mit Musik auskennt, einen, der sie rechtlich berät, einen, der verdammt gut tanzt, einen, der ihren Computer repariert, einen, mit dem sie Rezepte tauscht, einen, der sie aus brenzligen Situationen rettet, einen, der Verbindungen hat, und einen, der ihre Seele verbindet.
Sie achtet penibel darauf, dass die einander nie begegnen.

Oder hatte der oben zitierte Mann mit Exklusivität etwas anderes gemeint??

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