Südafrika II: Garden Route
Sonntags fahren wir knapp 500 Kilometer Richtung Osten. (Das hat auf der Landkarte nach weniger ausgesehen.) Da wir an der Klimaanlage gespart haben, freuen wir uns über das regnerische Wetter. In Mossel Bay, dem ersten Ort der Garden Route, legen wir einen Stopp ein und suchen den Post Office Tree, die einzige, und historisch nicht belegbare, Sehenswürdigkeit außer einem bereits geschlossenen Museum. Der Post Office Tree ist ein 500 Jahre alter Baum, in dessen hohlen Stamm Seefahrer in einem Stiefel Botschaften aneinander hinterließen. Wir vertreten uns kurz die Beine und delektieren uns an einer deutschen Familie, die jede Bewegung des fetten Vaters fotografisch dokumentiert. Der Indische Ozean schlägt in der weitläufigen Bucht wilde Wellen und gibt uns einen Vorgeschmack auf die Tage an der Garden Route.
In Wilderness beziehen wir unser Zimmer im "The Dunes". Das ist ein einstöckiges Häuschen auf einer Düne voll blühender subtropischer Pflanzen, dessen Schweizer Besitzer vier Zimmer mit traumhaftem Meerblick vermietet. Bis zum Sonnenuntergang genießen wir einfach nur den Blick. Dann fahren wir zu "The Girls", einem Restaurant, von dem uns bereits in Kapstadt erzählt wurde. Es wird das beste Abendessen der gesamten Reise. Straußensteak in Pfeffersauce und ein sündhafter Schokoladekuchen. Alles, was an der Wand hängt, kann man kaufen, und ich erstehe drei kleine Masai-Masken. Nachts sitzen wir noch mit einer Flasche Spier's Half Sweet Wein auf der Veranda und suchen das Kreuz des Südens.
Am nächsten Morgen erwarten uns ein Stapel Pancakes, Toast und ein riesiger Teller Obst. Als wir mit Müh und Not alles verdrückt haben, will man uns "endlich Frühstück machen". Wir lernen die zweite Lektion: Es zählt eben nur, was warm ist und Ei enthält. Wir verweigern. Und machen statt dessen einen langen Spaziergang in der menschenleeren Bucht. Wir finden ein glitschiges fußballgroßes Ding, auf dem Wasserschnecken herumkriechen und beschließen, dass es hier Riesenmuscheln gibt.
Da wir etwas erleben wollen, empfiehlt man uns, über den Montagu Pass nach Outshoorn zu fahren. Der Pass entpuppt sich als 15 Kilometer lange schmale Schotterstraße, die vom Regen der letzten Tage unterspült ist. Einmal landen wir beinahe in einer Rinne von der Breite unseres Mietwagens Klasse Mini-ohne-Luxus. Outshoorn lebte in den 1920er Jahren vom internationalen Boom der Straußenfedern. Dieser ist aber lange vorbei und das merkt man auch. Wir verweigern den Kauf jeglicher Souvenirs in einem Geschäft, das halboffene Straußeneier mit ausgestopften Babystraußen ausstellt. Nächster Stopp: Plettenberg Bay, für zwei Tage. Das Nizza der Garden Route.
The Grand ist im Dunklen fast unheimlich, und die beiden Frauen, die F. umschwänzeln, wann immer ich den Tisch verlasse, ebenfalls. Das Zimmer aber ist genial - ein Bett, so hoch, dass man nur über Stockerln hinein kommt. Rote Plüsch-Sofas. Eine freistehende Badewanne vorm Fenster mit Blick auf den Ozean. Wir ordern an der Bar bei Silvester Mojitos, die er eigentlich nicht hat, und er will unser Trauzeuge werden. Auf der Veranda knistert der offene Kamin. Kein Sommerwetter. Am nächsten Tag besichtigen wir die Austernstadt Knysna und F. kann am Markt wieder einmal nicht an den Masken vorbei gehen...
Letzer Stopp an der Garden Route ist Cape St. Francis, ein kleiner Urlaubsort mit einem weißen Leuchtturm. Die 28 Meter Höhe machen F. bei der Besichtigung zu schaffen. Endlich wieder unten, besuchen wir noch das Pinguin-Spital gleich nebenan. Sechs Wochen dürfen gestrandete Tiere hier auf Kur sein, dann werden sie zur Kolonie auf eine vorgelagerte Insel zurück gebracht.
Statt eines Zimmers haben wir gleich ein ganzes Strandhaus bekommen. Inka, die Verwalterin, ist vor 26 Jahren aus Deutschland ausgewandert und schließt uns so ins Herz, dass sie jeden Tag mit uns frühstückt. Wir sagen nur, zu welcher Zeit wir essen wollen, und eine Köchin ist pünktlich da. Wir genießen die Zeit, obwohl der kalte Wind uns vom Schwimmen abhält.
Außerdem finden wir heraus, dass es keine Riesenmuscheln gibt. Nur Quallen.
In Wilderness beziehen wir unser Zimmer im "The Dunes". Das ist ein einstöckiges Häuschen auf einer Düne voll blühender subtropischer Pflanzen, dessen Schweizer Besitzer vier Zimmer mit traumhaftem Meerblick vermietet. Bis zum Sonnenuntergang genießen wir einfach nur den Blick. Dann fahren wir zu "The Girls", einem Restaurant, von dem uns bereits in Kapstadt erzählt wurde. Es wird das beste Abendessen der gesamten Reise. Straußensteak in Pfeffersauce und ein sündhafter Schokoladekuchen. Alles, was an der Wand hängt, kann man kaufen, und ich erstehe drei kleine Masai-Masken. Nachts sitzen wir noch mit einer Flasche Spier's Half Sweet Wein auf der Veranda und suchen das Kreuz des Südens.
Am nächsten Morgen erwarten uns ein Stapel Pancakes, Toast und ein riesiger Teller Obst. Als wir mit Müh und Not alles verdrückt haben, will man uns "endlich Frühstück machen". Wir lernen die zweite Lektion: Es zählt eben nur, was warm ist und Ei enthält. Wir verweigern. Und machen statt dessen einen langen Spaziergang in der menschenleeren Bucht. Wir finden ein glitschiges fußballgroßes Ding, auf dem Wasserschnecken herumkriechen und beschließen, dass es hier Riesenmuscheln gibt.
Da wir etwas erleben wollen, empfiehlt man uns, über den Montagu Pass nach Outshoorn zu fahren. Der Pass entpuppt sich als 15 Kilometer lange schmale Schotterstraße, die vom Regen der letzten Tage unterspült ist. Einmal landen wir beinahe in einer Rinne von der Breite unseres Mietwagens Klasse Mini-ohne-Luxus. Outshoorn lebte in den 1920er Jahren vom internationalen Boom der Straußenfedern. Dieser ist aber lange vorbei und das merkt man auch. Wir verweigern den Kauf jeglicher Souvenirs in einem Geschäft, das halboffene Straußeneier mit ausgestopften Babystraußen ausstellt. Nächster Stopp: Plettenberg Bay, für zwei Tage. Das Nizza der Garden Route.
The Grand ist im Dunklen fast unheimlich, und die beiden Frauen, die F. umschwänzeln, wann immer ich den Tisch verlasse, ebenfalls. Das Zimmer aber ist genial - ein Bett, so hoch, dass man nur über Stockerln hinein kommt. Rote Plüsch-Sofas. Eine freistehende Badewanne vorm Fenster mit Blick auf den Ozean. Wir ordern an der Bar bei Silvester Mojitos, die er eigentlich nicht hat, und er will unser Trauzeuge werden. Auf der Veranda knistert der offene Kamin. Kein Sommerwetter. Am nächsten Tag besichtigen wir die Austernstadt Knysna und F. kann am Markt wieder einmal nicht an den Masken vorbei gehen...
Letzer Stopp an der Garden Route ist Cape St. Francis, ein kleiner Urlaubsort mit einem weißen Leuchtturm. Die 28 Meter Höhe machen F. bei der Besichtigung zu schaffen. Endlich wieder unten, besuchen wir noch das Pinguin-Spital gleich nebenan. Sechs Wochen dürfen gestrandete Tiere hier auf Kur sein, dann werden sie zur Kolonie auf eine vorgelagerte Insel zurück gebracht.
Statt eines Zimmers haben wir gleich ein ganzes Strandhaus bekommen. Inka, die Verwalterin, ist vor 26 Jahren aus Deutschland ausgewandert und schließt uns so ins Herz, dass sie jeden Tag mit uns frühstückt. Wir sagen nur, zu welcher Zeit wir essen wollen, und eine Köchin ist pünktlich da. Wir genießen die Zeit, obwohl der kalte Wind uns vom Schwimmen abhält.
Außerdem finden wir heraus, dass es keine Riesenmuscheln gibt. Nur Quallen.
workingmama - 10. Feb, 21:57