13
Mai
2006

Naidoos & Naidon'ts

Gestern im Lateinamerika-Gipfel-Stau war ich die einzige, die am Steuer saß und laut lachte. Schuld war ein Kommentar von Rotphasenlänge in der Beilage zur Tageszeitung. Ich zitiere Florian Asamer:
„[…] bis im Radio regelmäßig Xavier Naidoo zu hören war. Zu Beginn hab’ ich versucht, einfach umzuschalten, wenn der deutsche Pop-Prediger wieder zu seinem Geseier ansetzte. Doch bald war es kaum mehr möglich, ihm auszuweichen. Immer und überall seine platten Pseudoweisheiten. […] Auch die Toleranz hat mir der Mannheimer Armani-Schlagerjesus ausgetrieben: Ich will das nicht nur nicht hören, das soll es überhaupt nicht geben. Braucht kein Mensch! […]“

Danke, dass es endlich mal jemand laut sagt. Ich hätte mich das nicht getraut, weil ich aus Angst um meine zellulare Zusammensetzung noch nie ein Lied vom Anfang bis zum Ende gehört habe. Und so konnte ich immer denken, den guten Teil habe ich sicher verpasst.

Fakt ist, dass die Verse in meinem Stammbuch aus der dritten Klasse Volksschule von Goetheschem Kaliber scheinen, wenn ich sie mit Naidoos Texten vergleiche:
Manches Leben läuft schnell, es ist nicht immer hell.

Fakt ist, dass mein Autoradio (so wie das von Florian Asamer) schon mehrmals Schläge abbekommen hat. Zuletzt regelmäßig als Antwort auf die Frage:
Bist du am Leben interessiert? Hast du dieses Wunder schon kapiert?

Gestern abend allerdings. Da schickte der Mann, der für eine Tasse Apfeltee mit mir 120 Kilometer fährt, einfach so ein SMS. Mittels einer Zeile aus einem Lied von Naidoo gab er mir zu verstehen, dass ich alle ihm bekannten Gegenstände an Ästhetik übertreffe.

Wodurch Florian Asamer wieder auf Rang 2 der Liste von Männern, mit denen ich eine Nacht verbringen möchte, zurückfiel.
(Gast) - 13. Mai, 14:39

manchmal muss man mutig sein

workingmama - 13. Mai, 21:15

... sagt herr anonym ...?
(Gast) - 14. Mai, 21:04

meine handynr. hast du doch schon...
workingmama - 14. Mai, 21:54

ich habe dich noch nie nackt gesehen
(Gast) - 5. Jun, 18:38

...

...
Ich lieb dich mehr als mich
und ich finde dich
ich finde dich oder nicht
...
Saviour - 16. Mai, 10:18

Herr Naidoo (unter Arbeitskollegen der "Raunzer - Xaverl" genannt) zeigt uns, wie Drogen so ihre Zeit verbringen, wenn sie an die Anandamid - Rezeptoren in der Hirnrinde, den Basalganglien, dem Hippocampus und dem Kleinhirn andocken.


Alltag
Maennerversteherin
Mama
Reiselust
Sentimental
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren