8
Nov
2008

Schwanger im Kopf

Schön wär's ja, wenn die schwangere Nebenniere die Hormone gezielt verschicken würde. Also ein paar Endorphine an die Seele, Östrogen in erwünschte Rundungen, und bindungsförderndes Oxytocyn an den Kindsvater.

In der Realität jedoch ist das hilflose Mutterhirn einem Bombardement von Substanzen ausgeliefert, die zu Einschlafen an der Käsetheke, Weinkrämpfen auf der Rolltreppe, sowie bindungsminderndem Anschreien des Kindsvaters führen.

Offensichtlich sind das Nebenwirkungen eines für die Fortpflanzung unabdingbaren Verwirrungszustandes. Dann wer, außer einer Schwangeren, ist schon überzeugt, ein Ding mit 35 Zentimeter Umfang durch eine 12-Zentimeter-Öffnung zu bekommen?
spiel
Wer, außer einer Schwangeren, ist sicher, die nächsten 18 Jahre ohnehin nichts vorgehabt zu haben?
Wer würde ernsthaft den Gegenwert einer Eigentumswohnung in ein unberechenbares, anhängliches Geschöpf investieren, das frühestens 2050 einmal telefonisch danke dafür sagen wird?
Ach, ich liebe meine Nebenniere.
Frenundin (Gast) - 8. Nov, 21:36

Schwangere sind schließlich Leute, die annehmen oder schon wissen, dass so ein undankbares Geschöpf um Lichtjahre mehr wert ist als eine dankbare Eigentumswohnung es jemals sein könnte. Und dies nicht nur in Zeiten der globalen Immobilien- und Finanzkrise.
Die anderen brauchen einen Finanzberater, oder einen Nephrologen!


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