24
Apr
2008

Sackhüpfen im Stadtschulrat

Wenn die Wiener Stadtschulrätin ein Lesefest mit Wettbewerb veranstaltet, und die Klasse der Tochter das Glück hat, teilnehmen zu dürfen, dann trainiert man doch gerne dafür. Schließlich gibt es Bücher zu gewinnen, und Klassenehre zu verlieren. Einen Nachmittag lang arbeiteten wir uns daher durch das Buch "Drachen machen starke Sachen". Füllten Fülltext aus, brachten Sätze in die richtige Reihenfolge und beantworteten Fragen wie diese:

"Warum ertönte ein gellender Schrei?"

"Wie kamen die drei Männer ins Schloss? Erzähle."

"Wer sorgte sich um wen?"

Das Kind ist pubertär schlecht gelaunt und die Mutter fragt sich, warum die Klasse nicht mit demselben Aufwand Harry Potter, also wenigstens Weltliteratur liest. Abends kann das Kind nicht einschlafen, weil es die Namen von Drachenbabys memoriert, um im Falle einer Einzelbefragung nicht bloßgestellt zu werden. Beim Frühstück ist nichts anzufangen mit dem gekämmten Kind, und auf dem Schulweg schon gar nicht.

Abends dann meine Frage: "Und, was habt ihr wissen müssen?"

"Nichts. Es war nur Sackhüpfen."

"Wie bitte? Was hat denn das mit dem Buch zu tun?"

"Im Buch kommt ein Sack Erdäpfel vor."

Um-die-Ecke-denken ist ja durchaus auch eine lernenswerte Fertigkeit.
freundin (Gast) - 25. Apr, 15:23

Schau, Sackhüpfen, das ist etwas, was man sogar im Wiener Stadtschulrat kann! Wirklich hohe Sprünge sind dort selten genug zu beobachten. Ob dort irgendwer denkt, ist die nächste Frage; bis 25 zählen können sie jedenfalls nicht!
Mit Harry Potter wären wir wieder beim Migrationshintergrund. Und schließlich lautete das Motto ja nicht: "Mütter haben was zu lachen." Oder?
P.S. Die pubertieren schon mit 10? ogottogott!


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