12
Dez
2005

Habe soeben gebucht!

UA9467 25DEC Wien – New York 1130 1515

AA1639 25DEC New – York – San Juan 1745 2231

AA 648 07JAN San Juan – New York 0833 1124

OS 88 07JAN New York – Wien 1825 0900 8JAN

San-Juan

Männerversteherin


Bei P. sollte man nur in der Hocke duschen. Weil man sonst mit dem Spritzwasser die daneben lehnende originalverpackte Duschtür beschädigt. Vor meiner Zeit hat er sie nicht eingebaut, weil das allein fast unmöglich ist (auf dem Beipackzettel sind ein Schraubenzieher, zwei Strichmännchen und ein Rettungswagen abgebildet). Und zu zweit hatten wir dann regelmäßig was besseres zu tun.

Seit "Wetten, dass..." am Samstag sehe ich diese Geschichte mit anderen Augen. Da antworteten nämlich drei Akademiker auf die Frage:
"Wie kommt man auf die Idee, Botschaften auf der nassen Duschwand zu buchstabieren und nach dem Quietschgeräusch zu unterscheiden?" folgendes:
"Wir treffen uns einmal pro Woche in der Sauna und wollten nicht mehr nur über Politik und Bundesliga sprechen."

Liebe Frauen, was lernen wir daraus?

1. Männer unter sich sprechen tatsächlich nur über Politik und Fußball. Wenn ihnen dazu nichts mehr einfällt, reden sie auch nicht etwa über uns. Nein. Dann stehen sie auf und quietschen mit dem Finger auf feuchten Oberflächen.

2. Wenn dein Freund dich einlädt, mit ihm eine Tür in seine Duschkabine einzubauen, ist das eine verschlüsselte Botschaft: "Schatz, ich glaube, wir quietschen, äh, reden zu wenig miteinander."

Hätte ich das doch nur früher gewusst.

Rache (TM) [6.12.2005]

Männer können ganz schön originell sein, wenn sie eine Frau gewinnen wollen.
Frauen können ganz schön originell sein, wenn ein Mann sie loswerden will.

Beim gutmütigen Typ Mann, der voraussichtlich nochmals mitleidig anrufen wird, eignet sich das Einspeichern der Nummer der Telefonseelsorge unterm eigenen Namen.

Wenn man das Handy des weniger gutmütigen Typs in die Finger kriegt, führt das Umstellen der Spracheinstellung auf Finnisch zu spannenden Ergebnissen.

Den Kleinkarierten trifft man, indem man die aktuelle Ausgabe des "Wachtturms" mit handschriftlichem Vermerk ("Zur Vervollständigung deiner Sammlung und mit Dank für die großzügige Unterstützung") an seine Posteinlaufstelle adressiert.

Zur Rache am Treulosen bietet sich die Publikation paranoia-fördernder Inhalte im Internet an.

Messer

Rückblende I [5.12.2005]

17. Jänner 2005, später Abend, er war nah dran, das erste Mal bei mir zu übernachten, aber ... naja ...
Ich habe das übrigens nicht so gemeint wie es klingt, ehrlich. Gemeint war bloß, dass wir ein offenes Haus haben, wo gute Freunde ein und aus gehen.

Hab ich irgendwie schlecht formuliert.

Ich: Bleibst du bei mir oder fährst du heim?
Er: Gute Frage. 25 Argumente gehen mir durch den Kopf.
Ich: Auto? Hemd? Zahnbürste?
Er: Ja, weiter...
Ich: Was noch?
Er: Deine Tochter?
Ich: Die muss ich in der früh in die Schule führen.
Er: Nein, ich meine, was denkt sie, wenn ich morgen früh noch da bin?
Ich: Das ist sie gewöhnt...

Er: Rufst du mir bitte ein Taxi?

Perfekte Welt [4.12.2005]

Ich bin käuflich: Die Verhandlungsbasis liegt bei 70 Euro pro Viertelstunde Flamencotanzen. Gestern war's wieder so weit. Zu sechst waren wir für eine 40er-Geburtstagsparty gebucht. Die Anfahrt war nicht sehr lustig, denn ich bestieg mit voller Bühnenschminke und Plastikblumen im Haar die U-Bahn zugleich mit 4000 Fans, die vom Fußballmatch kamen...

Bei dem Fest mußte ich dann feststellen, dass ich eine ganze Menge der Gäste kannte. Von früher: dem Gymnasium im Nobelbezirk und dem Jus-Studium. Danach habe ich ja eher eine andere Richtung eingeschlagen. Und im Laufe meines Patchwork-Lebens habe ich die, die den schnurgeraden Weg gewählt haben, irgendwann aus den Augen verloren. Und da saßen sie nun: Paarweise, in Kostüm und Anzug, frisch vom Friseur, die schweigsamen Kinder jacadi-gekleidet am Knie oder mit dem Kindermädchen daheim. 27 silberne Audis und VWs vorm Eingang. Sie sahen aus wie ihre eigenen Eltern.

Neid? Nein, nur wenig. Aber als ich da so vor ihnen herumhüpfte, dachte ich kurz: so was wie mich dürfte es in Eurer perfekten Welt ger nicht geben. Geschieden mit Kind, ein Job, der mit dem Studium gar nichts zu tun hat (hat die überhaupt einen Job?), und dann tanzt sie auch noch für Geld...

In der Garderobe hatten wir es sehr lustig, wie immer. Um nichts würde ich mein Leben tauschen wollen gegen ein perfektes Leben, in dem ich meinen 40er so feiern muss, statt (wie den 35er) in New York, oder wo mich die Reiselust gerade hinspült. Dann schlüpfte ich wieder in meine Jeans, fuhr heim, und während ich spätnachts den Schlüssel herumdrehte, da dachte ich dann doch:
Wie schön wäre es, wenn jetzt jemand da wäre zum Kuscheln in meiner kleinen Welt - perfekt oder nicht.

Die Feigenblatt-Erpresser [3.12.3005]

Gestern abend war ich bei einer Freundin zum Wok-Kochen eingeladen. Ebenfalls eingeladen war ihr inzwischen mit (abwesender) schwangerer Ehefrau versehener Ex-Chef / Ex-Freund / Ex-Scheidungsgrund. (Diese Funktionen füllte er in den letzten 15 Jahren in chronologischer Reihenfolge aus.) Der Drittes-Rad-am-Wagen-Falle konnte ich nur durch heftiges Flirten entgehen, was wiederum einen hohen Pflaumenwein-Konsum voraussetzte.

Naja, jedenfalls wurde es dann doch recht lustig. Wir diskutierten darüber, ob Freundschaften zwischen Männern und Frauen möglich sind, wie man sich beim ersten Date zu kleiden hat und wo es heute noch Fototapeten gibt, außer in meiner Sauna.

KnieVor kurzem war ich mit meiner Jugendliebe in ebendieser Sauna. Aus Spaß haben wir uns gegenseitig, nur mit künstlichen Feigenblättern bekleidet, vor dieser Kulisse fotografiert. In einem Anfall hitzeinduzierter geistiger Umnachtung habe ich ihm die Bilder gemailt.
Bis dahin hat er alles getan, was ich wollte.
Jetzt tue ich auch alles, was er will.

Last Night a Teacher Saved My Life [2.12.2005]

Gestern war ich entsetzlich schlecht drauf. Ein Zustand, den die Tatsache nicht verbesserte, dass ich die Nacht davor mit Adventkalenderbasteln verbracht hatte. (Bitte nicht verraten: In Nr. 19 bis 23 sind derzeit statt Schokolade nur Dummies...). Meine Freundin meinte, PMS sei schuld, die Abkürzung von: "P., du Mieses Schwein".

Mir war zwar nicht danach, aber ich ging trotzdem in meinen Stimmbildungskurs. Wir sangen "Summertime, and the living is easy,..." - was schon mal eine erfrischende Abwechslung zu den allerorts düdelnden Weihnachtsliedern war. Dann übten wir unsere Kopfstimme, und stellten fest, dass die umso weniger gut klingt, je mehr man sich anstrengt. Die Lehrerin, Claudia, führte uns daraufhin in die indische Philosophie ein: Das Höchste ist es, absichtslos zu handeln. Keine Strategie, keinen Zweck zu verfolgen. Loszulassen und geschehen zu lassen.

Sicher mein Schwachpunkt, darin war ich noch nie gut. Gegen 1 Uhr früh bäumte sich mein unindisches Ich noch einmal auf und ich war nahe dran, zu P. zu fahren.
Dann entschied ich, es wäre wohl die bessere Strategie, loszulassen...

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