23
Jul
2006

Wackelsteinfestival

Da flüchtet man vor Hitze und Arbeit ins Waldviertel. Nimmt für zwei Stunden tolle Flamenco-Musik eine Nacht im Zelt in Kauf. Und dann erspäht man um Mitternacht auf einer bemoosten Waldlichtung, unter einer Handvoll lokaler Alt- und Möchtegernhippies, unerwarteterweise einen alten Bekannten.

Er ist Clown von Beruf, und mit der Penetranz einer Dauerwerbesendung gesegnet. Bekanntschaft mit ihm (ebenso wie mit der Berufsgruppe "Flirtengel") machte ich auf der einzigen Singleparty meines Lebens. Wo ich nach zwei Tänzen, bei denen er vorwiegend mit den Armen paddelte und versuchte, mich mit seinem Spanisch zu beeindrucken, die Flucht ergriff. Diesmal konnte ich mich nach Konzertende im Schutz der Dunkelheit und der mächtigen Wackelsteine beinahe ungesehen zur Campingwiese durchschlagen.

Am nächsten Morgen, beim gut besuchten Frühstück im örtlichen Wirtshaus, läutete das Handy meiner Freundin. Sie nahm ab und brüllte ins empfangsschwache Gerät: "Ich bin gerade in einem Kaff im Waldviertel, am Ende der Welt!"
- Diesmal kannte ich den Fluchtweg zum Glück schon.

Alltag
Maennerversteherin
Mama
Reiselust
Sentimental
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren