Kinder erwünscht?
Ich erinnere mich gerne an die drei Monate, die ich mit meiner beinahe neugeborenen Tochter 1998 in Marina di Pisa gewohnt habe. Es war zwar gewöhnungsbedürftig, dass die Italienerinnen mein Baby ständig angreifen wollten. Weil seine (empfindliche) Haut bianca come latte war, was regelmäßig Begeisterungsstürme auslöste.
Die Vorderseite der Medaille war, dass ich mit der Kleinen auch in Restaurants und an sonstigen Erwachsenenorten willkommen war. Und zwar auch nach Sonnenuntergang. In unserem Stammlokal in Tirrenia kamen die Köchinnen aus der Küche gelaufen, sobald die Kleine im Gastraum quäkte. Beschwerden von Ministerinnen an Nebentischen gingen keine ein.
Die Rückkehr nach Österreich war ein Kulturschock. Hier war und ist es verpönt, sich außerhalb der Bürozeiten mit Kids zu zeigen. Nicht, dass Gastwirte sich nicht (teilweise) Mühe geben würden. Durch Hochstühle, Kindermenüs, Buntstifte, usw. Nicht, dass es nicht ausreichend Freizeitprogramm für jedes Alter gäbe. Die Gesellschaft legt aber Wert auf eine klare Trennung: Hier kinderlose Singles – dort Familien.
"Der Freizeitbereich ist weitgehend auf kinderlose Menschen ausgerichtet und selten kindergerecht", sagt der Freizeit- und Tourismusforscher Zellmann*. Und Rudolf Schipfer* vom Österreichischen Institut für Familienforschung meint, "Kinder werden mehr und mehr aus dem öffentlichen Bereich verdrängt“ - indem eigene Bereiche für sie reserviert sind.
Für sie, und für ihre Eltern. „Selber schuld“, ist die Message. Schluss mit lustig. Ihr wisst, wo Ihr jetzt hingehört: in zugige Foyers von Indoor-Spielplätzen und Kinderkinos, einen Plastikbecher mit Automatenkaffee in der Hand. Hat Euch ja keiner angeschafft.
Und da wundern sich die Politiker, wenn die Lust auf Kinder in Österreich so niedrig ist wie in keinem anderen europäischen Land.
Stimmt nicht. Die Familienministerin wundert sich eh nicht.
*Quelle: Die Presse
PS: Übrigens gibt es eine Formel zur Berechnung der Zeit, die vergeht, bis beim Restaurantbesuch mit Kindern das Chaos ausbricht.
Die Vorderseite der Medaille war, dass ich mit der Kleinen auch in Restaurants und an sonstigen Erwachsenenorten willkommen war. Und zwar auch nach Sonnenuntergang. In unserem Stammlokal in Tirrenia kamen die Köchinnen aus der Küche gelaufen, sobald die Kleine im Gastraum quäkte. Beschwerden von Ministerinnen an Nebentischen gingen keine ein.
Die Rückkehr nach Österreich war ein Kulturschock. Hier war und ist es verpönt, sich außerhalb der Bürozeiten mit Kids zu zeigen. Nicht, dass Gastwirte sich nicht (teilweise) Mühe geben würden. Durch Hochstühle, Kindermenüs, Buntstifte, usw. Nicht, dass es nicht ausreichend Freizeitprogramm für jedes Alter gäbe. Die Gesellschaft legt aber Wert auf eine klare Trennung: Hier kinderlose Singles – dort Familien.
"Der Freizeitbereich ist weitgehend auf kinderlose Menschen ausgerichtet und selten kindergerecht", sagt der Freizeit- und Tourismusforscher Zellmann*. Und Rudolf Schipfer* vom Österreichischen Institut für Familienforschung meint, "Kinder werden mehr und mehr aus dem öffentlichen Bereich verdrängt“ - indem eigene Bereiche für sie reserviert sind.
Für sie, und für ihre Eltern. „Selber schuld“, ist die Message. Schluss mit lustig. Ihr wisst, wo Ihr jetzt hingehört: in zugige Foyers von Indoor-Spielplätzen und Kinderkinos, einen Plastikbecher mit Automatenkaffee in der Hand. Hat Euch ja keiner angeschafft.
Und da wundern sich die Politiker, wenn die Lust auf Kinder in Österreich so niedrig ist wie in keinem anderen europäischen Land.
Stimmt nicht. Die Familienministerin wundert sich eh nicht.
*Quelle: Die Presse
PS: Übrigens gibt es eine Formel zur Berechnung der Zeit, die vergeht, bis beim Restaurantbesuch mit Kindern das Chaos ausbricht.
workingmama - 25. Jan, 15:38
manschindler - 26. Jan, 20:29
na ja, im steirereck war ich mit meinem auch nicht als er klein war... aber durchaus in guten restaurants.
ich hab das nicht so schlimm in erinnerung. er hat immer gern und gerne gut gegessen. so mit lang sitzen war halt nicht immer.....
und ein unterschied ist halt ob eine/r mit ist oder fünf die zu streichen aufgelegt sind und viele gute ideen haben ;-)
ich hab das nicht so schlimm in erinnerung. er hat immer gern und gerne gut gegessen. so mit lang sitzen war halt nicht immer.....
und ein unterschied ist halt ob eine/r mit ist oder fünf die zu streichen aufgelegt sind und viele gute ideen haben ;-)
bei jungs...
*beneid*
was ich in meinem leben fremde klobrillen geputzt habe...
Also noch ein Argument mehr für mich.....