Sentimental

6
Jun
2006

Fürs Erste

Noch
Suche ich
Nicht jemand
Den ich ein Leben lang
Lieben kann
Noch
Suche ich jemand
Mit dem ich eine Liebe lang
Leben kann


Gewidmet meiner ersten großen Liebe.
And thanks for all the jellyfish!

Wedding Planner

Das wäre einer meiner Traumjobs: Hochzeitsfeste nach den Vorstellungen des Brautpaares stilsicher, budgetschonend und kreativ zu gestalten. (Und bei Gelegenheit Matthew McConaughey in die Arme zu fallen, ohne zu ahnen, dass er mein Kunde ist, aber ich schweife ab.)

Letzten Samstag hat uns ein Wedding Planner für eine Flamenco-Einlage bei einer Hochzeit im Schloss Laudon gebucht. Es gab keine besonderen Vorkommnisse. Wie immer drehte der DJ die Musik zu früh auf und das Licht zu spät, und der Boden war verdammt rutschig. (Und kein Matthew McConaughey, um… siehe oben.)
Auf unseren Auftritt folgte ein Feuerwerk, synchronisiert mit Also sprach Zarathustra und den Carmina Burana. Pompös, aber eine schöne Zugabe für vier verschwitzte Tänzerinnen am Fenster, die zum Glück daran gedacht hatten, Prosecco in die Garderobe zu schmuggeln.

Spät erspähte ich die Braut. Sie sah erschöpft aus.
„Been there, done that, got a T-Shirt“ dachte ich in Anlehnung an einen Spruch, den Texaner benützen, wenn sie eine Lebenserfahrung abgehakt haben.

1
Jun
2006

Sternschnuppen

Gewidmet allen, die darauf warten:

27
Mai
2006

Volim te

Ab und zu trifft man jemanden, mit dem man gut reden kann.
Manchmal ist es jemand, mit dem man auch gerne schweigt.
Ab und zu findet man jemanden, der einem wie ein offenes Buch scheint.
Manchmal möchte man es von der ersten bis zur letzen Seite lesen.
Ab und zu glaubt man, dass man jemanden schon seit 1000 Jahren kennt.
Manchmal ist man aber auch ganz sicher.

10
Mai
2006

Bootcamp gegen Liebeskummer

Ein Vergleich der www-Domain "Liebeskummer" in verschiedenen Ländern bringt die kulturellen Unterschiede ans Tageslicht:
Die Schweizer lieben es auch in dieser Lebenslage strukturiert, in Österreich geht ohne Bürokratie und Registrierung gar nichts, und in Deutschland wird verleugnet, was Zeug hält. Jüngster Schrei in Amerika ist es, sich von einer virtuellen Freundin auf Knopfdruck bestärkende Botschaften an den Kopf werfen zu lassen. Wem's hilft...

6
Mai
2006

Titanic will nicht sinken

Während draußen ein Gewitter niederging, hatte ich heute ein spannendes Gespräch mit einem Filmregisseur. Es ging darum, dass man beim Schneiden eines Films oft gezwungen ist, besonders gelungene Szenen der Dramaturgie zu opfern.

"Kill your beauties" sagen Regisseure dazu. Und meinen, dass die Großaufnahme noch so gelungen sein kann - wenn man nicht gnadenlos entrümpelt, leidet das Gesamtwerk.

Selbst Leute wie Steven Spielberg und James Cameron tun sich schwer damit. Die Titanic sinkt, und sinkt immer wieder, en gros und en detail. Der Regisseur brachte es einfach nicht übers Herz, sich von all den tollen Szenen zu trennen.

Der, mit dem ich sprach, ist auch ausgebildeter Psychotherapeut. Und jetzt verstehe ich endlich, warum sich diese beiden Berufe vereinbaren lassen.

5
Mai
2006

Dancing Scars

Freitag abend, und im österreichischen Fernsehen vergewaltigt Andreas Goldberger einen Wiener Walzer. Seit die zweite Staffel von Dancing Stars begonnen hat, rennen die Leute den Tanzschulen wieder im Dreivierteltakt die Türen ein. Und ich, ich denke an die Top 5 meiner persönlichen Wiener-Walzer-Liste.

Auf Platz 5 liegt der Walzer, mit dem ich ins Jahr 1992 startete. Der Tänzer und ich waren danach dreieinhalb Jahre lang ein Paar.
Platz 4 geht an meinen Hochzeitswalzer. Die Schleppe vom Kleid hatte ich um meinen schwangeren Bauch gewickelt.

Platz 3 war der fehlerlose Fleckerlwalzer, den ich mit meinem 2-Meter-Tanzpartner auf der Maturareise aufs Poolbar-Parkett legte. Das von den Animateuren zu Bewertungszwecken erfundene "Applausimeter" sicherte uns einen Platz auf dem (gefährlich nahe am Poolrand platzierten) Stockerl.

Auf Platz 2 liegt der letzte Walzer mit P. beim Bonbonball. Um vier Uhr früh war die Tanzfläche einladend leer, und die als Lindor-Kugeln verkleideten Studenten hatten endlich das Handtuch geworfen. Den ganzen Tanz hindurch hielt ich die Augen geschlossen und spürte, wie wir unseren Rhythmus fanden.

Platz 1 hält der Wiener Walzer, mit dem ich im Prinzessinnenkleid und mit Swarovski-Krönchen im Haar, in den Armen meiner ersten großen Liebe auf dem Opernball in meinen 19. Geburtstag tanzte.

Und jetzt also Andi Goldberger.
"Genießen wir den Tag, weil der wird wahrscheinlich nie mehr zurück kommen", vermutet er außer Atem im Interview.
Halten wir bitte gemeinsam die Daumen.

30
Apr
2006

And Being Close To You

This is the closest thing to crazy I have ever been
Feeling twenty-two, acting seventeen,
This is the nearest thing to crazy I have ever known,
I was never crazy on my own.
And now I know that there's a link between the two:
Being close to craziness and being close to you.

(Katie Melua)

15
Apr
2006

Nacktschwimmen

Ich weile bereits die dritte Nacht in einer steirischen Therme, und hier kann ich das leider nicht machen: Nacktschwimmen. Zu wenig Wasser, zu viele Menschen.
Am besten ist es natürlich im Meer. Da ich aus aktiv- wie passivästhetischen Gründen kein FKK-Anhänger bin, und es außerdem "heimlich" viel mehr Spaß macht, schwimme ich in voller Bademontur weit hinaus und entledige mich dann meiner stofflichen Hülle. Die Wellen fühlen sich einfach anders an, es hat irgendwie etwas, nun, Amphibisches.

In den italienischen Marken, ein Stückchen nördlich von Ancona, gibt es eine Bucht, die man nur über einen langen, steilen Waldweg erreicht. Wir peilten sie im letzten August an einem Tag an, für den Gewitter vorhergesagt waren. Keiner außer uns wollte dort unten in den Regen kommen, und so waren wir völlig allein. Der Himmel hatte alle Farben, die Schlechtwetterfront kämpfte ja schon gegen das Schönwetter. Ich war ziemlich weit draußen, den Bikini ums Handgelenk drapiert. Meine Tochter und der Mann, den ich damals liebte, waren bloß Punkte in der steilen, grünen Bucht. "Das Leben kann nicht besser werden", dachte ich.

Und behielt leider völlig recht. Am folgenden Tag machte sich P. aus dem Staub.
Der Vollständigkeit halber: Es war kein Regen, es war Hagel.

8
Apr
2006

Himmelwärts

Am Altausseer See gibt es einen Badesteg, an dessen äußerstem Rand ich mich in sternenklaren Nächten gerne auf den Rücken lege. Dann stelle ich mir vor, dass der Nachthimmel unter mir ist und ich hinein springen könnte. Mein Hirn lässt sich zwar nur wenige Sekunden lang so betrügen, aber das reicht aus für ein ziemlich unbeschreibliches Gefühl.

Es ist schön, in der ersten klaren Frühlingsnacht wieder daran zu denken.
Es ist noch schöner, das in den Armen von jemandem zu tun, für den oben und unten ebenfalls austauschbar sind.

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