Maennerversteherin

27
Jun
2006

Doppelagenten

"Da rennen Dir die Frauen in Scharen davon - wenn Du versuchst, alles besser zu machen als in der letzten Beziehung, und so richtig nett bist", musste ich heute über einer resignierten Tasse Kaffee von einem 39jährigen Unternehmensberater hören.
"Moment, haben WIR nicht das Zu-nett-sein gepachtet?", wurde ich neugierig.
"Sag's nicht weiter, aber wir brauchen nette Frauen", kam zurück.

An dieser Stelle wurde es so kompliziert, wie es sich für die Ausführungen eines Unternehmensberaters gehört. Einige Stunden später entnahm ich dem Handout folgende Zusammenfassung:
Männer tun so, als bräuchten sie hantige Frauen, aber in Wirklichkeit wollen sie nette.
Frauen hingegen tun so, als wollten sie nette Männer, während sie in Wirklichkeit schlecht behandelt werden wollen.

Beobachten wir hier, wie ein Klischee das andere überholt?
Haben wir Frauen mittlerweile erreicht, dass die Männer glauben, sie müßten so tun, als wären sie nett, aber durchblicken lassen, dass sie das eigentlich nicht sind? Oder ist alles noch viel komplizierter?
Und vor allem: Hat schon jemals irgendwo auf der Welt ein Unternehmensberater verstanden, wovon er spricht?

3
Jun
2006

Muss man alles teilen?

Kürzlich wurde mir folgender Ausschnitt aus einem Männergespräch über Beziehungen zugetragen:
Da sagte einer über eine Frau, die dem abendländischen Irrglauben an Exklusivität anhängt, sie hänge dem abendländischen Irrglauben an Exklusivität an.

Nun kenne ich diese Frau und unterstelle, dass sie eventuell sogar geschmeichelt wäre, in einem Männergespräch ohne Referenz auf ihre Oberweite vorzukommen. Wären da nicht die drei Buchstaben "irr".

Besagte Frau hat nämlich bezüglich Exklusivität schon interessante Erfahrungen gemacht. Einmal täuschte ein Mann (trotz Navigationssystem) heftiges Verirren auf Gebirgsstraßen vor, nur weil sie ihn gebeten hatte, sie zu einem bestimmten Zeitpunkt bei einem anderen Mann abzuliefern. Einmal wurde sie des power datings bezichtigt, als sie in Anwesenheit eines Mannes mit einem anderen telefonisch einen Mittagstermin vereinbarte. Einmal übertrumpften sich zwei Männer gegenseitig mit der Versorgung ihres fiebernden Kindes im Wartebereich der Notaufnahme.

Besagte Frau hat aus Erfahrung gelernt. Sie akzeptiert, dass die Exklusivbeziehung für die Männchen ihrer Gattung etwas Wichtiges ist. Sie lächelt, wenn sie unverschuldet Opfer subtilen Markierens und Revier-Absteckens wird (und imprägniert ihre Hausecken gegen Nässe).
Sie hat einen Mann, der sich mit Musik auskennt, einen, der sie rechtlich berät, einen, der verdammt gut tanzt, einen, der ihren Computer repariert, einen, mit dem sie Rezepte tauscht, einen, der sie aus brenzligen Situationen rettet, einen, der Verbindungen hat, und einen, der ihre Seele verbindet.
Sie achtet penibel darauf, dass die einander nie begegnen.

Oder hatte der oben zitierte Mann mit Exklusivität etwas anderes gemeint??

29
Mai
2006

Hahnemann's Nightmare

SIE versteht nicht, warum er ständig seine Sachen herumliegen lässt. ER findet, sie könnte weniger putzen. SIE begreift nicht, warum er dauernd an Sex denkt. ER nicht, warum sie immer gleich zickt.

So lautet der Klappentext des neu erschienenen Ratgebers Homöopathie für die Partnerschaft. Anhand von Testfragen checken beide Partner, welcher der 12 Typen der Liebe sie sind: Sepia-Frau? Edelmetall-Mann? Und dann heißt es nicht mehr: "Ich geb mir die Kugel", sondern "Ich geb mir das Kügelchen".

Guter Ansatz, denkt Workingmama. Und stellt fest, dass sie sich eigentlich ohnehin immer schon an das Prinzip der Homöopathie gehalten hat: Gleiches mit Gleichem... (Laien nennen es auch: Auge um Auge, Zahn um Zahn.)

20
Mai
2006

Das Zicken-Pladoyer

Der modernen Single-Frau wird ja gerne vorgeworfen, sie sei zu anspruchsvoll. Insbesondere, was Männer betrifft. Deshalb ist sie auch schuld ist am Rückgang der Kinderzahl, am Zusammenbrechen des Pensionssystems und an der Existenz einer unüberschaubaren Horde "männlicher Frustsingles" ((c) irgendein verheirateter Trendforscher).

Ich bekenne mich schuldig im Sinne der Anklage. Niemals habe ich einen Mann, der nicht meine Liste an Mindestkriterien erfüllte, auch nur in die Nähe meiner Türmatte - geschweige denn meines Bettvorlegers - gelassen. Was mir schmerzhafte Phasen der Abstinenz bescherte. Von Humor und geistreichem Austausch, meine ich.

Dann und wann hatte ich ein schlechtes Gewissen. Warum interessiert mich der gutmütige Kerl mit den waagrecht vorstehenden Zähnen nicht? Warum schenke ich dem Sixpack-Mann mit dem Nouvelle-Cuisine-IQ nicht mehr Aufmerksamkeit? Warum gebe ich dem begnadeten Tänzer mit dem Tiefgang eines Schlauchboots nicht zumindest eine Chance?

Das renommierte "Nature"-Magazin (Ausgabe vom 17.5.2006) rettet mich vor weiteren Grübeleien. Es berichtet, dass Forscher herausgefunden haben wollen, dass wir uns EINE MILLION JAHRE LANG mit Schimpansen gepaart haben! Man kann uns also nicht vorwerfen, wir wären immer schon zickig gewesen.

Da aus jener Zeit keine Jubelmeldungen über Pensionssystem und Work-Life-Balance bekannt sind, fühle ich mich bestärkt:

Ich bleibe bei meiner Liste! (Zusendung gegen Rückporto.)

18
Mai
2006

Zitat zum Tag

Natürlich muss man die Männer nehmen, wie sie sind.
Aber man darf sie nicht so sein lassen.

Zsa Zsa Gabor, ungarische Filmschauspielerin (geb. ca. 1917)

16
Mai
2006

Panini für alle

Bis vor kurzem hielt ich Panini für das, was man auf Alitalia Flügen nicht serviert bekommt. (Angeblich ist die Wiedereinführung geplant, sobald mehr als 5% der deutschsprachigen Fluggäste den Unterschied zwischen Ein- und Mehrzahl beherrschen.)

Dann wurde ich eines besseren belehrt: Alle vier Jahre steht Panini für die perfekte Symbiose zwischen Überraschungsei und Fußball. Und zwar in Form der WM-Stickeralben. Was für 10jährige die erste Geldanlage ist, was 20jährigen den schnellen Aufriss erlaubt, was 30jährige unter der Bettdecke verstecken: das ist für 40jährige in der Betriebskantine Pflicht.

Den gierigen Kindern / dem Scheidungsvergleich / der Privatkonkursmasse entrungene Euros werden in der Trafik in 10er Packs mit Kicker-Konterfeis umgesetzt. Und dann geht das Tauschen los.
(Es ist übrigens nur eine üble Unterstellung, dass der Europäische Psychotherapieverband eine Menge dafür bezahlt, dass ein Fußballer gar nicht in Verkehr gebracht wird.)

Mit aller gebotenen Sanftheit durfte ich einen Sticker ins Album eines Blog-Nachbarn kleben.

Sein Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel offen, dass ich eine mehr als intime Handlung setzte.

PS:

Das hier dürfte die einzige Chance einer Frau sein, einen Mann während der WM auf sich aufmerksam zu machen.

8
Mai
2006

Frauenjobs mit Zukunft

Der Österreichischen Bevölkerungsbilanz entnehme ich für Single-Frauen Erfreuliches:
Im Jahr 2005 heiratete eine Frau einen um 60 Jahre älteren Mann, und zwei Frauen ehelichten um 41 Jahre jüngere Männer.

Das bedeutet (also jetzt nur zum Beispiel) für mich: Ich könnte mit Männern der Geburtsjahrgänge 1929 bis 2030 vor den Altar treten, ohne mich statistisch auffällig zu verhalten.

Mehr als ein Jahrhundert an Auswahl. Ja, ein knappes Viertel meiner potentiellen Ehegatten ist noch nicht einmal geboren! Vermutlich werden in diesem Moment ihren zukünftigen Eltern die Windeln gewechselt…

Kürzlich habe ich gelesen, dass Berufe in der Kinderbetreuung und Altenpflege Zukunft haben. Also, Mädels, nichts wie ran an die vielen freien Männer Jobs!

3
Mai
2006

Tipps für Männer III:

Wie man mit Befehlen von Frauen richtig umgeht

Von: SIE
Gesendet: 11:43
An: ER

du riechst gut
Von: ER
Gesendet: 12:30
An: SIE

du machst mich wahnsinnig
Von: SIE
Gesendet: 12:43
An: ER

küss mich
Von: ER
Gesendet: 12:56
An: SIE

erledigt
Tipps für Männer I: Wie man richtig Komplimente macht
Tipps für Männer II: Wie man richtig SMS textet

30
Apr
2006

Being Close To Craziness

Acs

Eigentlich wollte ich den morgigen Tag der Arbeit widmen.
Da ich aber erfahren musste, dass sich unsere gesamte männliche Geschäftsführung irgendwo in Ungarn oben abgebildetem Sport widmet, habe ich beschlossen, es sein zu lassen.

Lieber suhle ich mich in der Gewissheit, der höchsten Lebensform anzugehören.

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