Reiselust

11
Dez
2006

Berlin ist sexy

Seit ich vor vier Jahren zum ersten Mal in Berlin war, mag ich es. Obwohl ich das Hotelzimmer mit einer gerade auslaufenden Affäre teilte, genoss ich die drei sonnig-kalten Dezembertage inklusive Max-Raabe-Revue, Carillon und Hackeschen Höfen. Eineinhalb Jahre später, im Juli 2004, zog ich bei ähnlich tiefen Temperaturen und Regen mit einer Freundin ein Mega-Sightseeing-Programm durch. Vom Jüdischen Museum bis zum Fernsehturm ließen wir nichts aus - außer dem MoMA, vor dem die Schlange einfach zu lang war. Der Potsdamer Platz war gerade halb fertig und auch sonst erkannte ich manches nicht wieder.

Der dritte Besuch folgte (zu fünft) im vergangenen März, und wieder hatten sich ganze Viertel verändert und die Baugruben waren gewandert. Diesmal schaffte ich es sogar auf die Reichstagskuppel und in die Berliner Unterwelten. Der letzte Abend wurde in der Newton Bar begangen. Nachher, auf der Straße, kamen wir plötzlich drauf, was der Unterschied zu Wien war:

"Hat jemand von euch schon ein KIND gesehen, seit wir hier sind?"

(Natürlich schleppte just in diesem Moment ein Vater seinen schläfrigen Dreijährigen in Richtung U-Bahn. "Da! Das Quotenkind!", kommentierte einer aus der Gruppe.)

Es blieb uns nur mehr ein halber Tag für empirische Beobachtungen, doch es bestätigte sich: Keine Kinder!
Es stimmt - Berlin ist sexy.
Aber Berlin hat offenbar keinen Sex...

7
Dez
2006

6
Nov
2006

Souvenirs aus Triest

Triest_Kaffee Buon Giorno
Pädagogisch wertvolles Schaukeltier
Triest_Sacher Guter Versuch
Weniger guter Versuch
Triest_Rilke Nachvollziehbar
Triest_Azzurri Patriotismus allerorts
Triest_Stiefel Pflichtkauf

14
Okt
2006

The Land of the Free Drinks

Die Allianz für eine Gesündere Generation, eine Initiative der William J. Clinton Stiftung und der Amerikanischen Herz Vereinigung, hat gemeinsam mit der Amerikanischen Getränke Vereinigung und ihren Mitglieder auf Basis der Ernährungsempfehlungen der Amerikanischen Herz Vereinigung die neuen Schul-Getränke-Richtlinien erlassen. Erlaubt sind demnach ausschließlich:

Elementary School
Abgefülltes Wasser; Milch mit wenig oder keinem Fett bzw. ernährungstechnisch gleichwertige Milchalternativen mit maximal 150 Kalorien pro 8 ounces (künstlicher Geschmack erlaubt); 100% Saft ohne Süßstoffe - sofern er mindestens 10% der täglich empfohlenen Menge von drei Vitaminen oder Mineralstoffen enthält. Packungsgröße maximal 8 ounces.
Middle School
Wie bisher, nur dürfen die Packungen bis zu 10 ounces beinhalten.
High School
Abgefülltes Wasser; kalorienlose oder kalorienarme Getränke mit bis zu 10 Kalorien pro 8 ounces; Milch (wie oben), Saft (wie oben), Light-Saft und Energy Drinks bis zu 12 ounces Packungsgröße; mindestens die Hälfte der angebotenen Getränke müssen kalorienlos sein.

[Anm. d. Verf.]
Natürlich könnte es sein, dass irgendwo in Kentucky eine Mutter ihrem Kind der Unterschied zwischen gesunden und weniger gesunden Getränken erklärt.
Dieses Kind wird eventuell sein Leben lang durch subversives Mitdenken auffallen.
Und vermutlich nicht Bush wählen.

3
Sep
2006

1
Sep
2006

Fernsteuerung

Nach der Inspektion von 12 Buchten und Stränden haben Töchterchen und ich uns rasch drauf geeinigt, dass es in Sa Coma am schönsten ist. Der Strand ist zwar Matte an Matte belegt, aber wenn man das Glück hat, sich abends auf seine Finca im ruhigen Hinterland zurückziehen zu können, dann stört das nicht weiter. Dafür ist das Wasser einfach zu türkis, klar und warm. Stundenlang ließen wir uns auf der Luftmatratze treiben oder hüpften über den Schaum der Wellen.

Eines frühen Abends lag ich (zufällig im gleichen Buch wie mein Nachbar) lesend im Sand, als plötzlich eine Art Völkerwanderung begann. Scheinbar ferngelenkt strebten Horden Leichbekleideter in Richtung Hotels. Was die Sache unheimlich machte, waren die farbigen Bändchen, die sie alle am Handgelenk trugen.

Gestern, bei der Launch-Party für die neue Tageszeitung Österreich, bekam ich so ein Bändchen in rot. Und siehe da: Es wirkte auch bei mir! Ich fand mich vollgegessen neben dem Buffet wieder und konnte mich beim besten Willen nicht erinnern, wie ich da hingekommen war.

31
Aug
2006

Bericht folgt

Mallorca2Mallorca4Mallorca1Mallorca3
Schön war's...

14
Aug
2006

13
Aug
2006

Der Schlüssel zum Glück

"Glücklich in 10 Tagen" titelt die Women ganz hellseherisch. In 10 Tagen werde ich auf einer mallorquinischen Finca Mandeln pflücken und meinem Kind beim Ponyreiten und Poolplanschen zusehen.

Sollte es trotzdem noch notwendig sein (zum Beispiel, weil der Mann, der mir das Frühstück ans Bett bringt, so weit weg ist), werde ich gerne die Tipps befolgen und meinen täglichen Glückspegel (1-10) notieren, den Duft des (selbst zubereiteten, siehe oben) Kaffees bewusst genießen, eine alte Freundin anrufen (Roaminggebühren!!), einen anderen Weg nach Hause nehmen (zu dieser Finca führt leider nur einer) und ein neues Hobby entdecken (Mandelpflücken?).

Ich denke aber, ein gutes Buch tut's auch.

PS: Wie in Sommerpausen üblich, gibt es hier inzwischen Wiederholungen statt Testbild.

29
Jul
2006

Hermenegild der Neunzehnte

Weil ein guter Freund bei den Wachau-Festspielen auf der Bühne steht, machte ich mit dem Mann, der sein Kontaktlinsenschälchen in meinem Bad einstellt, einen Ausflug nach Weißenkirchen. Nach der Vorstellung begleiteten wir die Schauspieler zum Heurigen. Wirt und Wirtin präsentierten stolz ihren blondgelockten einjährigen Sohn. Die frappante statistische Wahrscheinlichkeit, dass er auf Lukas oder Florian hört, wischten sie mit einer Handbewegung beiseite. Nein: Sein Name ist Hermenegild. Der Neunzehnte.
"Wie wird denn das abgekürzt?" war unsere naheliegende Frage.

Bubi, lachte die Mutter.
Was mich eine winzige Spur zuversichtlicher machte,
in bezug auf die zukünftige soziale Integration des Kleinen.

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